Spezielle Seife selber machen, Teil 1 – Olivenölseife und Kaffeeseife

Es gibt sehr viele verschiedene Naturseifen. Die einen sind bunt, knallig und dabei intensiv parfümiert. Die anderen hingegen riechen natürlich, nach ätherischen Ölen und werden mit Tonerden oder anderen natürlichen Zusätzen gefärbt.
Das Aussehen und die Beduftung der selbst gemachten Naturseife hängen immer von dem eigenen Geschmack ab. Neben den „normalen“ Naturseifen, die aus verschiedenen pflanzlichen Ölen und Fetten bestehen, existieren aber noch eine Vielzahl Spezialseifen.
Diese Seifen sollen ein spezielles Bedürfnis abdecken und somit einen Zweck erfüllen.

Olivenölseifen

Die Klassiker unter den Naturseifen. Wenn du empfindliche, trockene oder stark beanspruchte Haut hast, ist die Verwendung einer Olivenölseife die beste Wahl. Nicht nur das hautpflegende Olivenöl macht die Seife so mild und verträglich. Auch der Gebrauch von sehr wenigen Zutaten prädestiniert die Olivenölseife für empfindliche und rissige Haut. Die klassische Olivenölseife besteht aus Oliven- und Lorbeeröl. Diese Zusammensetzung wird noch heute bei der bekannten Alepposeife geschätzt. Olivenölseifen können auch aus 100% Olivenöl und der Lauge bestehen. Diese Naturseifen sind äußerst verträglich und sehr pflegend. Im Winter, wenn die Haut zu Trockenheit und Reizungen neigt, ist reine Olivenölseife perfekt zur Reinigung der Haut geeignet.
Der Nachteil einer selbst gemachten Naturseife mit 100% Olivenöl liegt in der „Glitschigkeit“ bzw. der „Schlüpfrigkeit“ des Seifenstücks. Außerdem kann die Herstellung sich hinziehen. Es dauert erfahrungsgemäß sehr lange, bis der Seifenleim andickt und in Formen gefüllt werden kann. Hat man es dann geschafft, bleibt die Olivenölseife seeeeehr lange weich. Das Ausformen am nächsten Tag gestaltet sich also als schwierig 😉 Um meine Olivenölseife überhaupt ausformen zu können habe ich eine Blockform aus Silikon verwendet. Leider verzieht sich die Seife in einer derart flexiblen Form stark. Möchtet du also schöne gleichmäßige Stücke, empfiehlt sich eher eine feste Blockform. Dafür musst du dann aber geduldig sein und der Olivenölseife viel Zeit geben fester zu werden.
Auch die Reifezeit einer selbst gemachten Naturseife mit Olivenöl ist lang. Meine letzte Olivenölseife habe ich 6 Monate reifen lassen, bis sie endlich nicht mehr „matschig“ war.
Um der naturgemäß nicht üppig schäumenden Olivenölseife einen schönen stabilen Schaum zu verleihen, empfiehlt sich die Zugabe von 10-20 % Kokosöl. Das Kokosfett führt auch dazu, dass das Andicken schneller vonstattengeht.

Kaffeeseifen

Die Kaffeeseife wird vor allem in der Küche verwendet. Kaffee ist bekannt dafür, Gerüche neutralisieren zu können und prädestiniert sich daher zum Einsatz nach der Küchenarbeit.
Ob Knoblauch, Zwiebeln oder Fisch, viele Lebensmittel hinterlassen unangenehme Gerüche an den Händen. Kaffeeseife beinhaltet eine große Portion Kaffee und kann somit zusätzlich helfen diese Gerüche „wegzuwaschen“. Gibst du dazu noch ein wenig des gemahlenen Kaffeepulvers zum Seifenleim, entsteht auch noch ein zusätzlicher Rubbeleffekt. Für die Herstellung einer Kaffeeseife wird die Lauge einfach mit sehr starkem und sehr kaltem Kaffee angerührt. Möchtest du auch einen Peelingeffekt in der Naturseife, gib einfach eine kleine Menge der gemahlenen Kaffeebohnen in den bereits leicht angedickten Seifenleim. Für pflegende Milchkaffee-Seifen empfiehlt sich ein zusätzlicher Schuss Sahne oder Mascarpone im Seifenleim 😉 Gibst du ein Milchprodukt hinzu, verzichte am besten auf ein Abdecken bzw. Isolierung der Seifenformen, da sich die selbst gemachte Naturseife ohnehin stark erwärmen wird.

Übrigens riechen frisch gerührte Kaffeeseifen nicht sehr angenehm. Dies ist aber kein Grund zur Panik, der Geruch verschwindet nach einigen Tagen wieder 😉

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1 Antwort zu Spezielle Seife selber machen, Teil 1 – Olivenölseife und Kaffeeseife

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