Salbe kann generell ein Einphasiges als auch ein mehrphasiges System darstellen. So gibt es Salben, die einen kleinen Teil hydrophiler (also wässriger) Bestandteile enthalten. Viele Salben bestehen aber nur aus Ölen, Fetten und Wachsen. Salben ohne wässrige Phase sind sehr einfach zu Hause herzustellen. Sie können so gezielt den eigenen Wünschen angepasst werden.
Salbe selber machen – so geht’s
Was ihr für eine Salbe unbedingt benötigt, ist ein festes Wachs um eine gewisse Konsistenz zu erlangen. Hierfür eignet sich zum Beispiel Bienenwachs. Hinzu kommt dann ein Öl oder Ölauszug. Ein Ölauszug wird mittels eines bestimmten Öls und Pflanzen oder Pflanzenteilen hergestellt. Das Öl löst die lipophilen Bestandteile aus der Pflanze.
1. Herstellung des Ölauszugs
Zur Herstellung dieses Ölauszugs werden die gewünschten Pflanzenbestandteile vollständig mit dem Öl übergossen und diese Mischung etwa 14 Tage stehen gelassen. Es ist darauf zu achten, dass kein oxidationsempfindliches Öl verwendet wird. Diese Öle werden schnell ranzig und dies wäre sehr schade. Sehr oxidationsempfindlich ist zum Beispiel Sonnenblumenöl. Verwendet lieber Sesam- oder Jojobaöl (welches eigentlich ein flüssiges Wachs ist 😉 ). Die Öl-Pflanzen-Mischung sollte nun noch zwei bis dreimal am Tag leicht verrührt werden.
2. Herstellung der Salbe
Um die Salbe herzustellen, werden Öl und Konsistenzgeber miteinander zu einer homogenen Masse verrührt. Geht am Besten so vor, dass das Öl nach und nach zum Wachs hinzugegeben wird. Prüft die erlangte Konsistenz immer wieder. Natürlich wird die Salbe aber erst nach dem Erkalten der Masse richtig fest.
- Bienenwachs wird in einem Becherglas oder Schüssel geschmolzen. Am einfachsten gelingt dies auf einer kleinen Heizplatte oder im Wasserbad.
- Nun fügt Öl oder Ölauszug hinzu und rührt solange, bis eine Vereinigung beider Phasen und eine klare Schmelze vorhanden sind.
- Um die Konsistenz zu prüfen, nehmt einen kleinen Tropfen der Masse ab und lasst diesen auf eine Unterlage tropfen. Der einzelne Tropfen erstarrt sofort und ihr könnt nun die spätere Konsistenz der Salbe abschätzen. Gebt jetzt bei Bedarf noch etwas Bienenwachs oder Öl hinzu.
- Nun solltet ihr die Salbengrundlage von der Kochstelle nehmen und mit einem Spatel, Glasrührstab oder Löffel kalt rühren. Wer Wert auf eine wirklich homogene, feine Salbe legt, kann auch mit einem Stabmixer arbeiten. Der Nachteil bei dieser Methode ist die Luft, die vermutlich eingerührt wird. Sie kann die Haltbarkeit der Salbe verringern.
- Sobald die Salbe etwa handwarm ist, können weitere Zusätze, wie ätherische Öle und Wirkstofföle hinzugegeben werden.
- Nun wird die Masse nochmals so lange durchgerührt, bis sie etwa Zimmertemperatur erreicht hat.
- Verwendet zum Aufbewahren deiner selbst gemachten Salbe Tiegel, die vorher sorgfältig desinfiziert wurden.
Salbe selber machen, das Grundrezept:
100 ml Öl oder Ölauszug
10 g Bienenwachs
Die genaue Menge ist immer abhängig vom verwendeten Öl und dient daher nur als Richtwert. Es ist also ratsam, immer mehr Bienenwachs und Öl parat zu haben 🙂
Hinzugefügrt werden können noch ätherische Öle (auf obige Menge etwa 2-4 Tropfen), die dem Hautzustand entsprechend ausgewählt werden können. Lavendelöl eignet sich zum Beispiel bei gereizter und empfindlicher Haut. Anspruchsvolle Haut profitiert vom Rosenöl.
Tipps: Wirkstofföle und Ölauszüge gibt es auch in diversen Online Shops zu kaufen. Im Kühlschrank aufbewahrt hält sich die selber gemachte Salbe 1 bis 2 Jahre.
Tipp: Wenn die Salbe flächig verwendet werden soll, feuchtet die Haut etwas an und trag dann die Salbe auf. So wirkt sie nicht so fettig und lässt sich besser verteilen.
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