Neben NaOH in Wasser, also Natronlauge benötigen wir für die Herstellung natürlicher Seifen noch Öle, Fette oder Wachse. Diese Grundstoffe werden unter dem Begriff „Lipide“ zusammengefasst.
Lipide – die Grundstoffe natürlicher Seifen und Kosmetik
Seifen, Cremes, Masken, Gele und auch Öle setzen sich in der Regel aus verschiedenen Grundstoffen und Wirkstoffen zusammen. Die in der selbst gemachten Naturkosmetik am häufigst verwendeten Grundstoffe sind die Lipide, eine Sammelbezeichnung für hydrophobe Naturstoffe, die sich gut in lipophilen Lösungsmitteln lösen lassen. Zu den Lipiden zählen unter anderem Fettsäuren, Wachse, pflanzliche und tierische Öle.
1. Pflanzliche Öle:
Diese Fette und fetten Öle sind Ester des dreiwertigen Alkohols Glycerin mit drei gesättigten Fettsäuren. Die genaue Bezeichnung ist vom Zustand bei Raumtemperatur abhängig. Bei einem festen Zustand spricht man von einem Fett, während man den flüssigen Zustand als fettes Öl definiert. Fette und fette Öle werden häufig als Nahrungsmittel verwendet und sind besonders beliebte Pflegekomponenten in kosmetischen Formulierungen. Natürliche Fette und Öle bestehen meistens aus gemischten Estern, bei denen mit einem Glycerin-Molekül verschiedene gesättigte Fettsäuren verestert sind. Als Fettsäuren gelten zum Beispiel Ölsäure, Palmitinsäure, Linolsäure, Linolensäure und Stearinsäure. Die Fettsäurezusammensetzung eines Öls bestimmt im Wesentlichen dessen Pflegeeigenschaften und sein Verhalten in einer Emulsion und den Naturseifen. Einen sehr guten Schaumeffekt weisen zum Beispiel Öle mit einem hohen Anteil an Laurinsäure auf. Als Beispiele sind Kokosöl und Palmkernöl (nicht zu verwechseln mit Palmöl) zu nennen. Je mehr ungesättigte Fettsäuren in einem Öl enthalten sind, desto schneller kann es mit Sauerstoff oxidieren und somit ranzig werden. Dies liegt an den vorhandenen Doppelbindungen der ungesättigten Fettsäuren, da diese gegenüber Sauerstoff empfindlicher sind. Aufgrund dieser Eigenschaft werden pflanzliche Öle häufig mit Antioxidantien stabilisiert. Du kannst ein pflanzliches Öl also länger haltbar machen, indem du ihm ein Antioxidans (z. B. Tocopherol) zusetzt.
Pflanzliche Öle sind dem Hautfett sehr ähnlich und ziehen gut in die Haut ein. Die pflanzlichen Öle werden in der Regel aus Samen, Kernen oder Früchten, durch Auspressen und/oder Lösungsmittelextraktion gewonnen.
2. Wachse
Wachse sind natürliche Stoffe pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Sie sind Ester aus Fettsäuren und einwertigen Fettalkoholen. Im Gegensatz zu Fetten und Ölen sind sie härter und weniger „ölig“. Wachse werden in der Kosmetik überwiegend als Konsistenzgeber verwendet. Vor allem in Lippenstiften und Lippenpflegepräparaten finden sie Verwendung. Emulsionen erscheinen durch die Zugabe von Wachsen gehaltvoller, können aber auch einen „wachsigen“ Eindruck bekommen. Daher sollten Wachse in Cremes, Masken usw. immer sparsam verwendet werden. Bekannte Wachse sind neben Bienenwachs auch Carnaubawachs, welches überwiegend in Stiftkosmetik verwendet wird, Cetylpalmitat, Wollwachs, Candelillawachs und Jojobaöl. Weitere flüssige Wachse werden durch die Veresterung von Fettsäuren und einwertigen Alkoholen hergestellt.
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