Was ist Seife überhaupt?

Ein wenig Chemie über die Seifen

Um zu verstehen wieso wir bestimmte Zutaten in unseren Naturseifen verwenden müssen, ist es wichtig die chemischen Grundlagen der Seifenherstellung zu kennen. Chemisch gesehen versteht man unter dem Begriff „Verseifung“ die Hydrolyse eines Esters durch die wässrige Lösung eines Hydroxids, bei der als Produkt Alkohol und das Salz der Ester-Säure entstehen. Pflanzliche Fette und Öle sind Ester der höheren Carbonsäuren (Fettsäuren) und des dreiwertigen Alkohols Glycerin. Diese werden mit der Lösung von Natriumhydroxid in Wasser (sprich unserer Lauge) gespalten. Es entstehen Glycerin und Seifen, die Natrium- oder Kaliumsalze der Fettsäuren. Kaliumsalze bilden dabei Flüssigseifen, während Natriumsalze der höheren Fettsäuren die Stückseifen bilden.

Und was ist Seife noch?

Seifen werden den anionischen Tensiden zugeordnet. Die Reinigungswirkung der Seife beruht darauf, dass sie die Benetzbarkeit der Haut durch Wasser erleichtern. Sie binden die an der Oberfläche haftenden Schmutzpartikel und tragen Sie derart gebunden in der Waschlauge fort. Alle Seifen, auch unsere selbst gemachten Naturseifen, reagieren in wässriger Lösung alkalisch, ihr pH-Wert liegt bei etwa 9. Diesen pH-Wert erreichen Sie allerdings erst nach einer entsprechenden Lagerungsdauer. Verwenden Sie Ihre selbst gemachten Seifen also bitte erst nach einer angemessenen Lagerungszeit. Ich empfehle Ihnen eine Lagerungsdauer von mindestens vier Wochen.

Die Unterschiede zur industriellen Variante

Im Unterschied zu industriell gefertigten Seifen enthalten kalt gerührte Natur- und Pflanzenölseifen den natürlichen Glyceringehalt ihrer verwendeten Öle, sie werden nicht ausgesalzen. Das bei der Verseifung abgespaltene Glycerin wird, mittels Kaltrührverfahren, wieder in die Seifenmasse hinein gerührt.

Anders ist dies z.B. bei den sogenannten Kernseifen. Bei der Herstellung von Kernseifen wird der entstehende Seifenleim mittels einer Salzlösung vom Glycerin getrennt. Sie wird also ausgesalzen. Durch weiteres Kochen und nochmaliges Aussalzen der Masse entstehen so die Kernseifen.

Die eigentlichen bunten Seifenstücke, die wir in jedem Supermarkt kaufen können, bestehen dann aus den Kernseifen und eventuellen Zusätzen. Sie werden meist zusätzlich eingefärbt und mit Parfüm versetzt. Diese Seifen nennt man Feinseifen oder auch Toilettenseifen.

Kalt gerührte Naturseife aus Ihrer eigenen Herstellung lässt sich optimal den Bedürfnissen Ihrer Haut anpassen. Naturseifen sind frei von synthetischen Zusatzstoffen und Konservierungsmitteln. Ihren Ideen sind hierbei fast keine Grenzen gesetzt. Ob „quietsch-bunt“ oder doch lieber „naturbelassen“, entscheiden Sie nach Ihrem persönlichen Geschmack. Sie könne viel beeinflussen, durch die individuelle Beduftung, Farbgebung und die Auswahl der verwendeten Öle.  Sie haben immer ein besonders, selbstgemachtes Geschenk für Freunde und Familie. Sie wissen genau, welche Inhaltsstoffe in Ihren Seifen enthalten sind. Insbesondere Personen, die zu Allergien neigen, können selbst hergestellte Seifen den Bedürfnissen Ihrer Haut optimal anpassen.

Hat dir dieser Artikel gefallen?
Dann bestell dir jetzt mein Buch "Seife selber machen" mit vielen Tipps und Tricks, neuen Rezepten, einer kompletten Übersicht der ätherischen Öle und vielem mehr. Das Buch gibt`s hier als E-Book für nur 9,95 Euro. Du kannst es rund um die Uhr herunterladen und sofort loslegen.
Dieser Beitrag wurde unter Naturseife abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

1 Antwort zu Was ist Seife überhaupt?

  1. Pingback: NaOH, Natriumhydroxid « Seife selber machen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.